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Das sind wir
Das sind wir

Wir sind Familie Brand und leben seit 2009 in Thüringen. Während unserer Studienzeit haben wir vier Kinder bekommen und einige Sommer Alpbetriebe in der Schweiz bewirtschaftet. BeAte (Jahrgang 1976) hat nach der Schulzeit in Göttingen eine Lehre zur Landwirtin in Herleshausen auf einem Naturlandhof mit Kühen, Hühnern, Grünland und Ackerbau abgeschlossen. Dann hat sie in Witzenhausen ökologischen Landbau studiert. Der Wunsch einen eigenen Betrieb aufzubauen und zu führen, kann Sie seit 2011 mit dem Baueshof verwirklichen. Philipp (Jahrgang 1977) hat in Goslar Abitur gemacht und in Witzenhausen eine Ausbildung zum Zimmerer absolviert, die schwerpunktartig Instandsetzung von Fachwerk und ökologisches Bauen beinhaltete. Im Anschluss studierte er Architektur und Baudenkmalpflege in Hildesheim. Philipp ist auf dem Hof für das Bauen und Erhalten zuständig und arbeitet extern bei der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Uns verbindet die Freude und die Herausforderung an einem selbstbestimmten Leben und wir sind beide aktive Pfadfinder im „Deutschen Pfadfinderbund“. Die Kinder auf dem Baueshof (Jahrgang 2001 bis 2012) helfen mit, wo sie wollen und können und verlassen nach und nach das Haus.

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Die Landwirtschaft
Die Landwirtschaft

Wir bewirtschaften zur Zeit um die 11 ha mit unseren Schafen und Ziegen. Die Flächen sind zum Teil reine Weiden, aber auch Streuobstwiesen. Die Milchtierherde umfasst ca 60 Tiere. Wir halten bewusst Schafe und Ziegen gemeinsam in einer Herde, da die Ziegenmilch durch die gehaltvolle Schafmilch noch schmackhafter wird. Auch auf der Weide ist eine gemeinsame Haltung sehr sinnvoll, da sich die einzelnen Tierrassen in ihrem Futterverhalten sehr gut ergänzen. Die Ziegen fressen mit Vorliebe den oberen Teil der Pflanzen und die Schafe den unteren Teil. So sind unsere Weiden gut abgefressen. Morgens in der Frühe werden unsere Tiere mit dem Fahrrad und dem Hütehund „Rufus“ von der Weide abgeholt, um auf dem Baueshof gemolken zu werden. Unsere Milchtiere bekommen höchstens 300g Kraftfutter pro Tag (bestehend aus Gerste mit Erbsenanteil). Dadurch haben die Tiere nicht die höchste Milchleistung. Unsere Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die Tiere wesentlich gesünder sind. Da sie recht weite Wege gehen müssen (bis zu 3 km zu den Weiden) wäre ein sehr großes Euter auch nicht mehr im Sinne des Tierwohls. Dieses ist uns jedoch sehr wichtig. Nach dem Melken und einer kleinen Ruhephase bringen wir die Tiere auf dieselbe Weise zurück.

Am Nachmittag erfolgt die zweite Melkzeit. Die Tiere verbringen dann die Nacht auf der Weide. Neben der Milchtierherde gibt es jedes Jahr eine Jungtierherde, die jedoch auch von sehr alten Tieren begleitet wird. Dies bringt Ruhe und Sicherheit in die Herde, die von neugierigen Ausbruchversuchen und immer wieder unruhigen Kapriolen geprägt ist. Die jungen Tiere lernen noch viel von den Alten.

In der Bockherde wachsen die jungen Böcke mit den alten Zuchtböcken heran. Spätestens im Herbst löst sich diese Gruppe auf. Die Zuchtböcke gehen ihrer „Arbeit“ nach und die Böckchen werden zu leckeren Braten und Wurst verarbeitet. Unsere Flächen düngen wir ausschließlich mit eigenem Mist. Wir mischen unserem Mist die Wolle der Schafe unter, da dies ein wertvoller Rohstoff für den Boden ist. Wolle hat die Eigenschaft Feuchtigkeit zu halten und enthält außerdem verschiedene Nährstoffe, die unseren Böden zuträglich sind.

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Die Geschichte
Geschicht

Der Dreiseithof „Baueshof“ wurde 2011 nach mehreren Jahren des Leerstandes von uns mit dem Ziel der Revitalisierung und originären Nutzung als Kleinbäuerliche Landwirtschaft erworben. 

Die Hofanlage besteht aus einem Wohnstallhaus von 1809, sowie verschiedenen Wirtschaftsgebäuden, die zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert errichtet wurden. Die Verdichtung der Einzelgebäude zu der heutigen Dreiseitanlage sowie mehrfache Überformungen nach Brandeinwirkung lassen sich an der vorhandenen Baustruktur ablesen. Der Großteil der Gebäude ist in Eichenfachwerk auf Sandsteinsockel errichtet worden, jüngere Gebäudeteile sind massiv in rotem Ziegelstein ausgeführt Die Anlage ist ein Einzelkulturdenkmal nach ThDSchG § 2 Abs. 1.

Die umfassenden Bauaufgaben wurden sei 2011 mit dem Schwerpunkt „Wohnbarmachung“ in Angriff genommen und weiteten sich über die Jahre auf die Wirtschaftsgebäude und Ausbaubereiche aus. Der Großteil der Arbeiten ist in Eigenleistung in enger Abstimmung mit der unteren Denkmalschutzbehörde vorgenommen worden

 

2011_Westflügel/Wohnhaus_Gewölbekeller/Fenster/Dämmung/Flächenheizung

2012_Westflügel/Eichenscheune_Instandsetzung

2013_ Durchfahrtsbau_Erweiterung Wohnraum_ Denkmalschutzpreis Wartburgkreis

2014_Ostflügel_Sicherungsmaßnahmen/1.Bauabschnitt

2015_Mittelflügel_Beginn Ausbau Käserei/Ausbau Wohnung

2016_Mittelflügel_Fertigstellung Käserei_Wohnhaus_Giebelbekleidung

2017_Ostflügel_2. Bauabschnitt 

2018_Wohnhaus_Fassadeninstandsetzung Sichtfachwerk Farbfassung

2019_Mittelflügel_Errichtung Schornstein Käserei_Ausbau Wohnung

2020_Freianlagen_Erneuerung Zaun_Bau Pflanzenkläranlage_Innenhofgestaltung/Pflasterung

2021_Bau der Remise als Unterstand für den Verkaufswagen und Funktion als Hofladen

2022_Renovierung der „Bauküche“ aus 2011, Errichtung Hoftor

 

Es sind weitere Bauphantasien für den Hof und die Erweiterung der Landwirtschaftlichen Nutzflächen vorhanden, wir werden sehen was davon umgesetzt wird.

 

Bauhistorie der Hofanlage

 

Der derzeitige Erkenntnisstand zur Baugeschichte des Hofes lässt sich wie folgt beschreiben:

 

1809/1810_Errichtung des Wohnstallhauses (Inschrift und dendrochronologische Untersuchung der Giebelschwelle). Wohnstallhaus, bedeutet die gemeinsame Unterbringung von Mensch und Tier im Erdgeschoss. Linkes Hausdrittel Wohnzimmer, Zentrum Flur und fensterlose „schwarze“ Küche mit Backofenanbau, rechtes Hausdrittel Stall.

 

Vermutlich stand dem Wohnhaus zu diesem Zeitpunkt mit 5 m Abstand in Hauslängsachse eine Scheune gegenüber. Von dieser sind große Teile erhalten, aber noch nicht dendrochronologisch untersucht. Die Abmessungen dieser Scheune fallen etwas geringer als die des Wohnhauses aus.

Folgende Generationen überbauten diese Lücke mit einem Durchgangsgebäude und Speicherboden. Damit bildeten die drei Einzelbauten einen linearen Zusammenhang. Da die Konstruktion der Lückenbebauung augenscheinlich mit zweitverwendetem Bauholz ausgeführt wurde, lässt sich eine verlässliche Altersbestimmung schwerlich durchführen.

 

Die Wohnstallhaus-Funktion wurde vermutlich im Laufe des späten 19. Jahrhunderts aufgegeben und die Tiere ausquartiert. Fragmente von Tapeten weisen auf eine höherwertigere Nutzung der Stallbereiche.


Vermutlich verfügte der Hof im 19.Jahrhundert zudem über eine große Querscheune, die im rechten Winkel zur beschriebenen Achse angeordnet war. Von dieser sind Fragmente vorhanden. Vermutlich wurde diese 

 

Eichenscheune um 1900 in Teilen zu einem massiven Kuhstall umgebaut. Diese Strukturen waren 2011,teilweise stark geschädigt, vorgefunden worden.

 

Die Bebauung des Ostflügels bis zum 2.Weltkrieg bleibt in der Betrachtung leider völlig unklar. Fakt ist, dass dort ein Gebäude gestanden hat, ob es sich um einen Fachwerkbau oder einen Massivbau handelte ist nicht bekannt. Es ist bislang kein einziges Foto dazu bekannt. Am 3.April 1945 kam es zu Kampfhandlungen vom unmittelbar benachbarten Mühlenhof aus zwischen der Wehrmacht und von Kassel vorrückenden amerikanischen Verbänden. Nach der Zerstörung eines amerikanischen Panzers an der Suhlbrücke wurde der Nachbarhof in Schutt und Asche gelegt. In dem Zuge brannte der Ostflügel des Baueshofes und Teile der Querscheune ebenfalls ab. Brandspuren sind bis heute im Ziegenstall vorhanden. Der heute bestehenden und ab 2017 umfänglich instandgesetzte Ostflügel wurde vermutlich direkt nach dem Krieg, laut einer Bleistiftinschrift, die bei den Arbeiten gefunden wurde, in der heutigen Form wieder aufgebaut. Augenscheinlich war der Innenhof nie befestigt gewesen, es gab nur eine zentrale Miste mit einem gepflasterten Mistweg zum Stall. Dieser Weg läuft heute direkt gegen eine Wand im Bereich des ehemaligen Kuhstalls, dass davon ausgegangen werden kann, dass der Querscheunen-Vorgängerbau an dieser Stelle eine Tür-/Toröffnung aufwies.

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